Aus der Fachberatung unseres Vereins
Ich grüße an dieser Stelle alle interessierten Gartenfreunde und solche, die es werden wollen.
Mein Name ist Margit Beutlich, ich bin Jahrgang 1955 und bereits 1979 bekamen wir, unsere Familie mit 2 kleinen Kindern von einem Freund ein Stück Pachtland. Wir wollten das!
Also spuckten wir in die Hände und los ging es, Stück für Stück das fast unberührte Land in einen Garten zu verwandeln. Welche Kraft der Staudenknöterich, den wir ja als solchen noch gar nicht kannten, entwickelte, um an seiner gewohnten Stelle weiter zu wachsen, ahnten wir damals noch nicht und das die ersten Radieschen so groß wie Kohlrabi waren, wollten wir gar nicht glauben. So nach und nach wurde dieses Stück Land zu unserm kleinen Paradies und zum Refugium unserer heranwachsender Kinder ...
Dann kam die Einheit Deutschlands und damit galt auch der alte Pachtvertrag und die Alteigentümer aus Bremerhaven bekamen ihr Land zurück, "unser Land" und wir verloren innerhalb eines Jahres unsere kleines, grünes Paradies. Das war 1993. Bereits ein Jahr später waren wir Pächter einer Parzelle der Kleingartenanlage des KGV "Geystraße" e.V. Recht blauäugig sagte ich dem Vorstand mein "Ja" zur Fachberaterin und 2. Vorsitzenden im Jahr 1995 - und dieses Ehrenamt begleite ich heute noch.
Warum ich Ihnen das schreibe? Immer mehr Kleingartenvereine werden in naher Zukunft fusionieren oder eine Fremdverwaltung erhalten, die teuer bezahlt werden muss. Denn alle Köpfe während der Mitgliederversammlung schauen nach unten, wenn es um die Frage der Mitarbeit als Ehrenamt im Vorstand eines Kleingartenvereins geht. (Bei uns nicht!)
Warum eigentlich? Zu viel Arbeit, keine Zeit, keine Lust? Wollen wir jedoch, dass die geringe Pacht im Kleingartenwesen erhalten bleibt, dann sollte, ja muss ein Vorstand eines Vereines gebildet werden. So will es nun mal der Gesetzgeber.
Wohl vermerkt, sehr blauäugig bin ich damals in den Vorstand des Vereines gewählt worden und ich möchte an dieser Stelle, gerade den jungen, naturverbundenen Menschen Mut machen, ein Ehrenamt im Kleingartenverein zu übernehmen.
Was habe ich plötzlich alles gelernt! Die kostenfreien Seminare in der Landesgartenanstalt hier in Dresden Pillnitz waren immer gut besucht, nie langweilig . Na, und der Austausch der "alten Hasen (m. w. d.)" gerade zum Anbau der Gemüsekulturen und zum Pflanzenschutz, ließ meine Augen hell aufleuchten. Jedes Mal war ich um mehrere Erfahrungen reicher, die ich sehr gerne schriftlich im Schaukasten auch heute noch weiter gebe ...
Wenn Sie Lust haben, sich in einem Kleingartenverein ein Stück Land zu pachten, so werden Sie hier in der Stadt Dresden schnell an Ihre Grenzen kommen. Eine lange Warteliste gibt es auch in unserem Verein, der ja mit seinen 42 Pachtparzellen recht übersichtlich ist. Jeder kennt jeden, na, schreiben wir mal, fast!
Wir freuen uns im Vorstand, wenn gerade junge Menschen mit Kindern Interesse für die Gemeinnützigkeit eines Schrebergartens zeigen und auch anpacken, wo es beim Nachbarn mal klemmt und beim Vereinsleben und Arbeiten für den Verein nicht auf die Minute schauen ...
Vereinsleben ist bereichernd, informativ, diskutabel und gesellig, wenn Sie es zulassen.
Lassen Sie es zu! Bewerben Sie sich bei unserem Verein und werden Sie ein aktives Mitglied!
Wie werden Sie Mitglied? Das geht heute alles online. Noch besser, kommen Sie zu uns in die Sparte. Stellen Sie sich vor oder nutzen Sie unseren Briefkasten in der Sparte.
Was stellen Sie sich vor, wenn Sie in einen Kleingartenverein eintreten?
Großes Trampolin und große Schwimmbecken sind in einem Kleingarten ein Nogo. Da hocken wir einfach zu dicht aufeinander. Bad Mockritz kann man aber erlaufen und einen großen, echt tollen Spielplatz gibt es ganz nah am Verein.
Für den Erhalt des geringen Pachtzins gilt es Regeln einzuhalten, d.h. von z. B. 300 m² Pachtland sind 100 m² mit Obst und Gemüse anzubauen und von den 100m² wiederum ca. 30m² mit einjährigem Gemüse. Glaubt mir Leute, das macht Spaß (fast immer!), schmeckt und hält in Bewegung! Außerdem sollte ich beim Anbau einige Grenzen beachten, ich meine damit meinen Nachbarn - stört es ihn (Schatten auf sein Grundstück), wenn ich meinen neuen Apfelbaum pflanze, auch wenn es nur ein Halbstamm ist! Habe ich meine Hecke in der richtigen Zeit und Höhe geschnitten? Ist mein Komposthaufen ausgerechnet im Blickfeld des Nachbarn? Naja, und noch so Einiges mehr! Aber das ergibt sich alles im Laufe der Zeit und mit dem Bandmaß (so war es tatsächlich) wird nicht nachgemessen, aber Sie wissen ja, wie es im Leben ist : Vertrauen ist gut, Kontrolle manchmal notwendig!
Was bringt Ihnen Ihr Garten? Ehrlich, am Anfang viel Arbeit, aber unsere Parzellen sind alle bebaut und eingerichtet. Die Arbeit häuft sich auch im Frühjahr und Herbst. Es gibt auch Rückschläge durch Wetterkapriolen und Wegschnecken, die spanisch "sprechen" ... Sie dürfen trotzdem Ihren Gedanken eines Kleingartens verwirklichen, ob Feng Shui oder (in angemessener Anzahl) Hochbeete. Dem sind im Sinne Schrebers keine Regeln gesetzt ... und bald spüren und fühlen Sie Ausgleich, Fitness, Geschmack und die Natur, einfach Wonne im Herzen, wenn Sie Ihren Garten betreten!
Freuen Sie sich darauf, denn ich freue mich auf Sie!
Margit Beutlich
Vorstand Kleingärtnerverein "Geystraße" e.V.